Anaplastisches Astrozytom

 

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Übersicht

Anaplastische Astrozytome gehören zur Gruppe der Gliome und entstehen im zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) vermutlich aus Vorläuferzellen der Astrozyten. In der Klassifikation von Hirntumoren der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden anaplastische Astrozytome dem Grad III zugeordnet. Diese Tumore treten vornehmlich im mittleren Erwachsenenalter auf mit einem Häufigkeitsgipfel im 5. Lebensjahrzehnt. Sie neigen dazu, im Verlauf der Erkrankung zu einem Glioblastom WHO-Grad IV zu entarten. Der weit überwiegende Teil der anaplastischen Astrozytome tritt sporadisch auf, ohne eine gesicherte Ursache und ohne Vererbung innerhalb einer Familie. Selten können anaplastische Astrozytome Folge einer vorangegangenen Strahlentherapie im Bereich des Nervensystems sein oder Ausdruck einer Erbkrankheit, dann meist zusammen mit weiteren Tumorarten in verschiedenen Körperregionen.

 

Diagnose

Das wichtigste diagnostische Verfahren ist die Magnetresonanztomographie (MRT) des Schädels. Gelegentlich erfolgt ausserhalb der Routinediagnostik eine Darstellung des Stoffwechsels im Tumorgewebe mittels Positronenemissionstomographie (PET). Die Sicherung der Diagnose erfolgt durch eine feingewebliche Untersuchung im Anschluss an eine Operation.

 

Therapie

Die Gewebeentnahme im Rahmen einer Operation dient der Sicherung der Diagnose eines anaplastischen Astrozytoms. Daneben kann eine Operation dazu beitragen Symptome, die der Tumor verursacht zu reduzieren. Es wird eine möglichst komplette Entfernung des im MRT sichtbaren Tumors angestrebt, sofern die Lage des Tumors dies erlaubt. Da die Zellen eines anaplastischen Astrozytoms bei Diagnosestellung bereits in das umliegende gesunde Hirngewebe eingewandert sind, ist eine vollständige operative Entfernung aller Tumorzellen nicht möglich. Deshalb ist im Anschluss an eine Operation immer eine Nachbehandlung notwendig. Für die weitere Behandlung kommen eine Strahlentherapie oder eine Chemotherapie mit Temozolomid oder nach dem PCV-Schema (Procarbazin, CCNU, Vincristin) in Frage. Neben den Standardmethoden werden regelmässig neue Therapiemöglichkeiten im Rahmen von Therapiestudien erprobt um die Behandlung des anaplastischen Astrozytoms zu verbessern.

 

Verlauf und Prognose

Bei anaplastischen Astrozytomen des WHO-Grades III ist eine definitive Heilung nicht möglich. Etwa 25-30% der Patienten überleben mehr als 5 Jahre.

 

Weiterführende Informationen

Neuroonkologie. Empfehlungen zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge (Weller M, Roth P, Hrsg.). UniversitätsSpital Zürich / Universität Zürich, 2013

Interdisziplinäre Leitlinie „Gliome“. www.awmf.de

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